Room Service

Wir gehen mit Room Service nun ins zwanzigste Jahr mit der 24ten Staffel.
Das Projekt „Room Service“ hat vor zwanzig Jahren in einem ehemaligen Kölner Umspannwerk das erste Mal zwölf Räume auf sechs Ebenen geöffnet, in denen das Publikum nach dem Prinzip der Entscheidung jeweils für acht Minuten in dieser Räume eintaucht. Nach dem alle das Gebäude betreten haben, wobei sie sich in sechs neuen, unbekannten Gruppen zusammenfinden, durchläuft man mit seiner Gruppe das Gebäude und kann sich auf jeder Ebene zwischen zwei Performance-Räumen entscheiden. Den gemeinsamen Abschluss bildet ein großes, verknüpftes Gruppenbild aus Besuchern und KünstlerInnen. Themen für die zwölf Räume waren und sind die Fragen und Phänomene der Gegenwart, wie sie sich vor unseren Augen abspielen, um daraus interessante, politische oder auch komische Räume in Eigenarbeit zu entwickeln. Die KünstlerInnen arbeiten autonom und schöpferisch, in der Gestaltung der Räume können sie auf unterschiedlichste Weise Themen zur Sprache bringen, die sie selbst oder die Welt bewegen. Sie schreiben die Texte, inszenieren die Performance, kreieren Musik und Toneinspielungen, entwerfen Figuren und Bühnenbild etc.
Und wir fördern NachwuchsschauspielerInnen – ein junges Team von SchauspielschülerInnen steht dem Publikum im Treppenhaus zur Seite. Die jungen KünstlerInnen können erste Erfahrungen mit Performance und Improvisation mit und vor ZuschauerInnen sammeln und lernen kreativ und schöpferisch zu arbeiten, in dem sie unter anderem Texte selbst schreiben und vortragen, chorisch sprechen und im Team koordiniert zusammen arbeiten.
Dieses Konzept blieb auch nach dem Umzug vom Umspannwerk ins Kunsthaus Rhenania im Jahr 2007 bestehen, wo keine leeren Räume, sondern Ateliers von Künstlern verschiedener Sparten und Teile des Hauses bespielt werden und so die Aufladung des Ortes ein Teil der Performance wird. Auch wenn die Räumlichkeiten und das Grundkonzept gleich bleiben, erwartet die ZuschauerInnen jedes Jahr ein neuer, aktueller und unerwarteter Abend, da es sich jedes Jahr um neue Performances hinter den Türen handelt. Es handelt sich bei Room Service also eher um eine Plattform mit eigenständig produzierten Räumen, ähnlich wie ein kleines Independent Festival.
Und wir wollen Lust auf Kunst machen, wir begeistern gerade junge „Nicht- TheatergängerInnen“, Menschen, die sonst kaum in‘s Theater gehen, werden durch die Veranstaltung inspiriert und motiviert, sich auch andere Theaterstücke anzusehen. Was auch an einem einzigartigen Genremix aus Tanz, Musik und Theater liegen kann, dadurch geben wir den ZuschauerInnen die Möglichkeit, Neues kennen zu lernen und den Horizont zu erweitern. Das Konzept, dass die ZuschauerInnen zwar alle zur selben Veranstaltung gehen, aber in der Regel völlig unterschiedliche Abende erleben ist in Köln einzigartig. Nach der Veranstaltung findet ein reger Austausch unter den BesucherInnen statt. Auch Menschen, die sich nie zuvor gesehen haben, sprechen darüber, was sie gerade gesehen haben und was es in ihnen ausgelöst hat. Die sinnbildliche Verknüpfung im alljährlichen Schlussbild von Roomservice findet also auch nach der Performance statt. Auch dieser Austausch sorgt dafür, dass die Veranstaltung noch lange in Erinnerung bleibt.

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